Pharaonenzeit

Die Zeit der Pharaonen

Die Menschen im alten Ägypten habenden Pharao als mensch-gewordenen Gott verehrt.

Auch nach ihrem Tod sollten sie weiter aus dem Jenseits über ihr Volk wachen. Dafür bauten ihre Untertanen ihnen die monumentalen Bauwerke, die Grabstätten in den Pyramiden.

Die Macht der Pharaonen war uneingeschränkt, sie galten als die religiösen, politischen und militärischen Machthaber über das ganze damalige Ägypten.

Pharaonen: menschgewordene Götter, alleinige, uneingeschränkte Herrscher über das damalige Ägypten.

Die oberste Pflicht des Pharaos war es, unter seinem Volk Gerechtigkeit walten zu lassen.

Hierfür standen dem Pharao ein enger Vertrauter, der Wesir zur Seite. Dieser delegierte wiederum ein ganzes Heer an Richtern, Schreibern und Direktoren.

Damit war der Pharao der alleinige Herrscher, konnte aber schon im alten Ägypten auf einen gewaltigen Beamtenapparat als direkte Untertanen blicken. Diese Beamten regelten für den Pharao alle weltlichen Dinge.

Es waren die Pharaonen zwar Herrscher und Machthaber, aber bis auf einige, wenige Ausnahmen, keine Diktatoren. Sie verfügten allerdings über ein ausgereiftes Rechtssystem.

Tutanchamun, Cheops und Menes.

Wenn man vom alten Ägypten spricht, fallen einem häufig Namen bekannter Pharaonen wie Tutanchamun, Cheops oder Menes ein.

In ihrer Dynastie waren sie alleinige Herrscher über Ägypten.

Übersehen soll man aber nicht, dass zwischen der Lebenszeit jedes dieser oben erwähnten Pharaonen fast 2000 Jahre liegen, in denen ganze Teile der Kultur zerstört, vergessen oder neu aufgebaut wurden.

Tutanchamun (um 1333 bis 1323 vor Christus) etwa konne nicht viel mehr als wir über seinen Amtskollegen Pharao Menes (um 3032 bis 3000 vor Christus) gewusst haben - schließlich trennen die beiden mehr als 1700 Jahre Geschichte.

Der Zeitraum vom ersten Weltkrieg bis heute ist noch immer kürzer und wer kenn schon seine Ur-Ur-Oma wirklich persönlich ?

Das alte Reich (2707 - 2170 v.Chr)

Immer mehr Nomaden wanderten im Niltal zu.

Historiker teilen die Geschichte Ägyptens in drei Epochen auf, das alte, mittlere und neue Reich.

Im vierten Jahrtausend vor Christus ließen sich immer mehr Volksstämme im Niltal nieder. Die Sesshaftigkeit brachte einen höheren Lebensstandard mit sich, der immer mehr Nomaden ins kulturelle Zentrum um den Nil anzog.

Damit entstand die Grundlage für das alte Reich oder die Epoche der Pharaonen oder auch der Pyramidenbauer.

Diese Epoche wird als die großartigste Epoche in der gesamten ägyptischen Zivilisationsgeschichte bezeichnet.

In diese Zeit fallen die Festlegung vieler ziviler sowie religiöser Gesetze. Außerdem wurde die Schrift festgelegt.

Jeder Pharao wurde als göttliches Wesen gesehen und hatte die Weltordnung aufrecht zu erhalten, auch aus der Pyramide nach seinem Tod.

Die ersten Pharaonen

Einer der ersten Pharaonen dieser Zeit war Djoser (um 2690 bis 2670 v. Chr.).

Über sein politisches Werk ist nicht viel bekannt, doch er war es, der mit seiner Stufenpyramide von Sakkara den Bau der folgenden gigantischen Pyramiden am Gizeh-Plateau erst ermöglichte.

Die erste Pyramide (der Welt)

• Snofru (um 2639 bis 2604 vor Christus),
• sein Sohn Cheops (um 2604 bis 2581 vor Christus),
• sein Enkel Chephren (um 2572 bis 2546 vor Christus) und
• sein Ur-Enkel Mykerinos (um 2539 bis 2511 vor Christus),
• allein diese 4 Generationen trennen mehr als 100 Jahre.

Diese vier Pharaonen in einer Reihe leben und wirken in etwa 100 und zählen zu den bekanntesten Pharaonen überhaupt. Grund dafür ist vor allem, dass sie Ägypten in eine Blütezeit geführt haben.

Daraus war es ihnen möglich die gigantischen Pyramiden zu gestalten, die sie sich bauen ließen.

Snofru startete Expeditionen in andere Länder und baute Handelsbeziehungen auf.

Bis auf Cheops sollen die Herrscher aus der Mitte des alten Reiches sehr sanftmütig gewesen sein.

Mykerinos war übrigens mit seiner Schwester verheiratet, man dachten damals, dass Verbindungen, speziell Ehen unter Adligen das Blut rein halte. Diese Fehleinschätzung führte nicht selten zu behindertem Nachwuchs der betreffenden Paare.

Der Grund für den Untergang des alten Reiches

Ein ökologischer Grund könnte die klimatische Veränderungen in dieser Zeit (um 2250 v.Chr.) gewesen sein.

Heutige Wissenschaftler vermuten, dass der Nil wegen einer längeren Trockenperiode nicht mehr über die Ufer getreten sein dürfte. Somit blieb der Boden im Überschwemmungsgebiet unfruchtbar.

Das mittlere Reich (2060 - 1785 v.Chr.)

Zwischen dem alten und dem mittleren, aber auch dem mttleren und dem neuen Reich lag je eine Zwischenzeit.

In dieser Zeit zerfiel das alte Reich. Über viele Jahrzehnte herrschten somit Anarchie, die Zeit war geprägt von sozialen Umwälzungen und Hungersnöten.

Natürlich versuchten verschiedene Könige die Macht an sich zu reißen.

Die erste Zwischenzeit dauerte rund 200 Jahre, bis wieder Frieden einkehrte.

König Mentuhotep schaffte es um 2040 vor Christus die Macht für längere Zeit an sich zu binden und das Land wieder zu vereinen.

Den größten Teil seiner 50-jährigen Amtszeit verbrachte er mit Kriegen im eigenen Land. Dennoch gilt er als Begründer des mittleren Reiches.

Die Ägypter verändern ihre Hauptstadt .

Nach der Wiedervereinigung wurde die Hauptstadt des Reiches von Memphis nach Theben verlegt, das liegt in die Nähe des Tals der Könige. Unter den größten Pharaonen dieser Epoche Amenemhet, Sesostris I., Amenemhet III. und Sesostris III., gelangte das Land zu einem bis dahin nicht dagewesenen Reichtum.

Sesostris III. besetzte Nubien im heutigen Sudan und stieß bis nach Palästina vor. Aber auch das mittlere Reich wurde bald durch interne Machtkämpfe um den Thron destabilisiert.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein anderes Volk versuchte, die Herrschaft über das fruchtbare Land zu gewinnen.

Das neue Reich (1570 - 1075 v.Chr.)

Wieder gibt es eine Zwischezeit, die weder vor noch nacher zugeordet werden kann.

Reichsgott Amun

Etwa um 1650 vor Christus übernahmen die Hyksos, ein asiatischer Stamm, die Macht in Ägypten. Sie überrumpelten die Ägypter mit ihren Waffen aus Eisen.

Eisen war den Ägyptern bis dahin unbekannt. Die neuen Herrscher nahmen auch einen maßgeblichen Einfluss auf die Kultur. Sie brachten Pferde und Wagen nach Ägypten.

Es dauerte an die 100 Jahre, bis sich die ägyptischen Prinzen zusammenfanden und das Besatzungsheer schlagen und vertreiben konnten.

Mit dem Sieg über die Hykoser wurde die dritte Epoche in der altägyptischen Geschichte, das neue Reich, begonnen.

Die vielen Götter wurden endgültig durch den Reichsgott Amun abgelöst, Theben wurde zur religiösen und Memphis zur militärischen Hauptstadt. In den ersten Jahrhunderten erlebten die Ägypter dann wieder eine neue Blütezeit.

Die Grenzen Ägyptens wurden immer weiter ausgedehnt, Kreta und Zypern dem Reich einverleibt.

Hatschepsut - erste Frau auf Ägyptens Thron

Ein besonderes Kuriosum dieser Zeit war die Gemahlin von Thutmosis II, Hatschepsut. Sie übernahm im 15. Jahrhundert vor Christus den Thron und trug fast die gesamten 22 Jahre ihrer Regentschaft Männerkleidung sowie einen künstlichen Bart.

Unter ihrer Herrschaft gab es keine Kriege.

Die Amun-Religion und der Kult um den Reichsgott entwickelten sich für die künftigen Pharaonen immer mehr zu einem Problem. Die Priester gewannen an Macht und es bildete sich ein Substaat im Staat.

Zwar wurde der Kult um Amun im 14. Jahrhundert vor Christus kurzzeitig unter Amenophis IV., der sich später in Echnaton umbenannte, verboten. Doch in den folgenden Jahren kam er umso stärker zurück.

Die innere Spaltung in religiöse und weltliche Herrschaft schwächte das neue Reich. Verschwendungssucht, die innere Zerrissenheit und Angreifer von außen beendeten die Epoche des neuen Reiches im Jahre 1075 vor Christus.

Die Pharaonen hatten längst ihr Ansehen verloren und galten schon länger nicht mehr als menschgewordene Götter.

INFO Geschichte und die Seite https://www.planet-wissen.de/geschichte/antike/pharaonen/pwwbpharaonen100.html